MIT will digitale Stadtverwaltung für Bürger - "Smart City" auch für Bürger

MIT Vorsitzender Peter BörgelMIT Vorsitzender Peter Börgel

Die Mittelstands‐ und Wirtschaftsunion (MIT) der CDU Münster hat mehr Tempo bei der
Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen gefordert. „Münster schneidet in Städterankings
erschreckend schlecht ab, wenn es um E‐Government geht“, sagte der MIT‐ Vorsitzende Peter
Börgel.
In einem Schreiben an die CDU Ratsfraktion fordert die MIT die CDU auf, sich diesem Thema
verstärkt zu widmen und bietet Unterstützung hierzu an.
Beim Branchenverband Bitkom komme Münsters Verwaltung nur auf Platz 63 von 100, beim
Fachmagazin c´t nur auf Platz 17 von 32. „Münster legt sonst so viel Wert auf gute Rankingplätze,
aber beim E‐Government scheint das egal zu sein“, sagte Börgel. Gerade einmal acht von 15
Dienstleistungen habe Münster bei einem Städtevergleich digital anbieten können, Spitzenreiter
Nürnberg dagegen 14. Dort könne man beispielsweise seine Führerscheinangelegenheiten online
erledigen während man in Münster dafür aufs Amt müsse. Selbst für einen
Schwerbehindertenparkausweis sei in Münster ein Behördengang nötig. „Aktuell und in den
nächsten Jahren müssen Tausende Münsteraner wegen der EU‐Vorgaben ihren Führerschein
umtauschen und würden viel Zeit sparen, wenn sie das von zuhause aus erledigen könnten“, sagte
Börgel.
Er nannte es merkwürdig, wenn die Stadt jetzt mit Bundesmitteln sechs digitale Projekte auf den
Weg bringe, die mit Klima‐ und Umweltschutz zu tun hätten, aber der Kernbereich der
Stadtverwaltung in den analogen Kinderschuhen steckenbleibe. „Auch wenn die Projekte gut und
richtig sind und die sechs Millionen Euro Bundesmittel dort gut investiert sind – das Alltagsgeschäft
der Verwaltung für die Bürger muss unbedingt moderner und bürgerfreundlicher organisiert
werden“, so Börgel. Wenn die Stadt sich vornehme, mit Hilfe moderner Technik den Radverkehr an
Ampeln zu beschleunigen, müsse auch eine Beschleunigung von Behördengängen möglich sein.
„Smart City muss auch für den ganz normalen Bürger das Ziel sein“, sagte Börgel.
In der Wirtschaft sei es kaum zu vermitteln, wenn eine Stadtverwaltung noch weitgehend analog
arbeite. „Wenn Industrie 4.0 auf Verwaltung 2.0 trifft, kann das nicht funktionieren“, sagte der MITVorsitzende.
Eine digitale und damit schnelle und bürgerfreundliche Stadtverwaltung sei auch ein
wichtiger Standortfaktor. Dabei gehe es nicht nur um digitale Gewerbeanmeldungen, sondern auch
um Dienstleistungen für Fachkräfte, die nach Münster gelockt werden sollen. Die MIT fordere daher
eine andere Prioritätensetzung in der Kommunalpolitik. „Die grün‐rote Rathauskoalition lässt sich
immer neue und im wesentlichen nur symbolträchtige Projekte einfallen, mit denen sie die
Stadtverwaltung beschäftigt, anstatt erst einmal die Kernaufgaben möglichst bürgerfreundlich und
effizient zu organisieren“, so Börgel.